Wandern für Trauernde

Seit zwanzig Jahren sieht der Ambulante SPES VIVA Hospizdienst seine Aufgabe darin, Schwerstkranke und Sterbende in ihrer häuslichen Umgebung zu unterstützen.

Die Begleitung durch Gespräche, das Erfüllen von Bedürfnissen und Wünschen, das Mittragen von Hoffnungen und Ängsten gilt nicht nur für die Patienten, sondern auch für ihre An- und Zugehörigen.

So bietet SPES VIVA seit Jahren ein umfangreiches Angebot für trauernde Menschen an:
Für Kinder, Jugendliche und ihre Familien im SPES VIVA Trauerland, für junge Erwachsene mit dem Trauertreff in Belm und, für alle Betroffenen offen, im Café „Lebendige Hoffnung“ in Ostercappeln. Auch Einzelbegleitungen sind jederzeit möglich.

Nun wird das Angebot für trauernde Erwachsene erweitert:
Am 13.08.2017 startet das „Wandern für Trauernde“. An vier Sonntagen in diesem Jahr (13.08. / 10.09. / 08.10. / 12.11.2017) um 11:00 Uhr trifft sich die Gruppe zu einer Wanderung von etwa zehn Kilometern am Wanderparkplatz Krebsburg Mühle an der Venner Straße in Ostercappeln. Die Treffen dauern jeweils 3 - 3,5 Stunden incl. einer Pause von etwa 30 Minuten. Bitte Verpflegung sowie angepasste Kleidung und festes Schuhwerk mitbringen. Die Wanderungen finden bei jedem Wetter statt und erfolgen auf eigene Gefahr.



Thorsten Nadarzinski, ehrenamtlicher Trauerbegleiter bei SPES VIVA, initiierte diese Idee. Wie kam es dazu? Wir haben ihn gefragt:


Herr Nadarzinski, Sie sind Ideengeber für dieses Angebot. Wie sind Sie auf die Idee gekommen? Warum gerade Wandern?

Die Idee entstand in der Fortbildung „Männer trauern! Anders?“, an der ich bei SPES VIVA teilnahm: ein Angebot zu schaffen, dass Frauen, aber eben auch Männer anspricht! Zudem findet dieses Angebot draußen statt, die Teilnehmenden sind in Bewegung, was gesund ist für Körper und Geist, um durchatmen und nach vorn schauen zu können. Sie haben hier die Möglichkeit, andere Betroffene kennenzulernen, sich auszutauschen oder dabei zu sein und die Natur zu genießen.


Veranstalter ist der Ambulante SPES VIVA Hospizdienst. Welchen Vorteil hat es für Sie, als Begleiter dort angebunden zu sein?

Das Wandern ergänzt die bisher vorhandenen Angebote und ich freue mich über meinen Beitrag dazu. Wir als Begleiter sind durch die Anbindung ebenfalls gut begleitet durch Austausch, Reflexion und Supervision. Gleichzeitig erhalten wir gute Seminarangebote, damit wir uns fortbilden, aber gut für uns sorgen können, so dass wir weitgehend unbelastet diese ehrenamtliche Tätigkeit ausüben können.


Sie sind ein Team von ehrenamtlichen Trauerbegleitern, die dieses neue Angebot begleiten. Warum gleich ein ganzes Team?

Ja, wir starten aktuell mit einem Team von vier Begleitern: Marion Hübner, Doris Karnbrock, Sabine Krause und ich. Es gibt weitere Begleiter, die Interesse bekundet haben und eventuell später einsteigen. Gemeinsam aktiv zu sein, macht Freude. So haben wir untereinander die Möglichkeit, uns auszutauschen und die Treffen findet statt, auch wenn jemand von uns einmal verhindert ist. Zudem ist es für uns selbstverständlich, dass wir mindestens zu zweit die Gruppe begleiten, falls unterwegs mal etwas passiert, beispielsweise jemand begleitet die Gruppe verlassen muss.


Sie haben für die Termine 2017 jeweils die gleiche Wanderstrecke geplant. Wird das nicht eintönig?

Für nächstes Jahr gibt es tatsächlich schon weitere Ideen. Aber bei der Planung waren wir uns schnell einig, dass vieles für diese gleiche Strecke spricht. So können wir diese Termine mit diesem Treffpunkt bewerben und kennen die Strecke bereits, ohne erneut Strecken auszuarbeiten. Vor allem aber werden die Teilnehmenden den gleichen Weg zu verschiedenen Jahreszeiten und in unterschiedlichen Stimmungen erleben. Der Weg wird sich in der Wahrnehmung immer wieder verändern, wie auch der Trauerweg, auf dem sich die Betroffenen befinden.


Der Ambulante SPES VIVA Hospizdienst heißt Interessierte herzlich willkommen und bittet um Anmeldung bei:
Marion Heitling, Koordinatorin, 05473/29-117.

Der Informations-Flyer als PDF-Download