Sozialministerin Reimann im SPES VIVA Trauerland

Ministerin Reimann und der Abgeordnete Pott informieren sich über die Arbeit des Trauerlands
Guido Pott (Landtagsabgeordneter), Carola Reimann (Sozialministerin), Jürgen Lunkewitz (SPD OV Vorsitzender), Viktor Hermeler (Bürgermeister Belm), Jochen Becker (SPD-Fraktionsvorsitzender) sowie Hannah Erk-Schilow, Sandra Kötter und Monika Meyer (alle SPES VIVA)

Am Mittwoch, den 4. Juli 2018, öffnete das SPES VIVA Trauerland die Türen für hohen Besuch aus Hannover: Auf Einladung des SPD-Landtagsabgeordneten Guido Pott kam die Sozialministerin Carola Reimann nach Belm, um sich einen Eindruck von der Arbeit im Trauerland zu machen.

„Dieser Einblick in das Trauerland macht klar: Kinder und Jugendliche trauern anders – und dabei brauchen sie Unterstützung“, so der Landtagsabgeordnete Pott.

Bei einer Führung durch das Haus wurde deutlich, mit welchem Herzblut Hannah Erk-Schilow, Leiterin des Trauerlands, aber auch Monika Meyer, ehrenamtliche Trauerbegleiterin, sowie Sandra Kötter, Geschäftsführerin des SPES VIVA e.V., ihrer Arbeit nachgehen. Dabei besticht die Einrichtung zum einen durch eine intensive Betreuung, so steht der Betreuungsschlüssel von Betreuenden zu Trauernden in einem Verhältnis von 1:2. Zum anderen überzeugt das offene Konzept, welches den individuellen Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen nachkommt, denn jede und jeder trauert anders. Ein Gemeinschafts- und ein Ruheraum, sowie ein Kreativ- und ein Turnraum bieten den Trauernden verschiedenste Möglichkeiten ihre Trauer auszuleben und zu bewältigen. Kinder trauern sprunghaft, merkt Erk-Schilow an. So könnten sie sich in einem Moment mit der Trauer um die Verstorbenen beschäftigen und sich im anderen Moment über den nächsten Urlaub oder ihre Hobbys unterhalten.

Ministerin Reimann und der Abgeordnete Pott informieren sich über die Arbeit des Trauerlands Hilfreich seien in der Trauerarbeit Rituale: So treffen sich die Kinder und Jugendlichen einmal zu Beginn und zum Abschluss im Gemeinschaftsraum, hier stellen sie sich einander vor und berichten beispielsweise, wie es ihnen in den letzten 14 Tagen ergangen ist. Besonders wirkungsvoll seien kindgerechte Rituale wie das Fliegen lassen von eigens bemalten Heliumballons, versehen mit einer Karte, auf denen die Kinder und Jugendlichen ihre Gedanken und Wünsche festhalten können.

Live sind Eindrücke doch am intensivsten:

Nach dem Rundgang merkte man allen Beteiligten an, dass die Arbeit im Trauerland anrührte und an eigene Trauerfälle in der Kindheit erinnerte. Auch Sandra Kötter vermerkte, dass das Trauerland die Türen für Besucher immer offen halte, da die Wichtigkeit der Angebote in der Trauerarbeit für Kinder und Jugendliche vor Ort am besten besser erfahrbar seien.

Besonders vor dem Hintergrund, dass die Angebote in der Trauerhilfe für Kinder und Jugendliche regional rar gesät sind – so reiche das Einzugsgebiet des Belmer Trauerlandes weit über den Landkreis Osnabrück hinaus – bedankten sich die Sozialministerin Reimann, der Landtagsabgeordnete Pott und Bürgermeister Viktor Hermeler nachdrücklich für die tolle und wertvolle Arbeit, die hier geleistet werde.

Das Problem der Finanzierung und Planungssicherheit:

Finanziert wird das Trauerland, das die Angebote für Kinder und Jugendliche kostenfrei zur Verfügung stellt, hauptsächlich durch Spenden und mit Unterstützung des SPES VIVA e.V. Damit steht die Einrichtung immer wieder vor der Frage, ob die Gelder auch zukünftig ausreichen.

„Die Angebote, die das SPES VIVA Trauerland hier schafft, sind von unschätzbaren Wert für unsere Gesellschaft. Der Tod gehört zum Leben und es ist wichtig, dass wir uns auch mit diesem Thema auseinandersetzen und darauf vorbereitet sind. Daher gilt es hier die öffentliche Hand davon zu überzeugen, dass eine Unterstützung notwendig ist“, betonte der Landtagsabgeordnete Pott.


Text und Fotos: Wahlkreisbüro Guido Pott