„Den Tod ins Leben holen“ Festveranstaltung zum 20-jährigen Bestehen von SPES VIVA
In der Kirche St. Lambertus Ostercappeln begrüßte der erste Vorsitzende des Fördervereins Spes Viva, Dr. Reinhold Kassing, die zahlreichen Gäste mit den Worten „Spes Viva ist eine Antwort auf die Frage, warum Sterbehilfe abzulehnen ist, wir wollen Menschen bis zum Ende begleiten und das Leben in den Vordergrund stellen.“ Prof. Dr. Hardinghaus sei dafür von Anfang an ein Garant, betonte er.
Generalvikar Theo Paul und Pastor Otto Weymann zelebrierten gemeinsam einen ökumenischen Gottesdienst. Spes Viva habe sich mit Pioniergeist und Beharrlichkeit zu einem großen Netzwerk entwickelt, so der Generalvikar.
In einem Podiumsgespräch waren sich Kreisrat Matthias Selle und Bürgermeister Rainer Ellermann darin einig, dass Spes Viva als ein Leuchtturm eine enorme Strahlkraft habe - in der Region und darüber hinaus auch ins gesamte Bundesgebiet. Prof. Heiko Hellwege wies auf die Möglichkeiten einer finanziellen Abstützung des Fördervereins durch die von ihm geleitete Spes-Viva-Stiftung hin sowie auch auf die Förderung einer wissenschaftlichen Begleitung von Spes Viva.
Spes-Viva-Gründer Prof. Dr. Hardinghaus dankte dem „tollen Team und den vielen Helfern“. Die größte Anerkennung sei das Vertrauen der begleiteten Menschen selbst. Ordensschwester M. Theodoris betonte, „das wichtigste an Spes Viva ist für mich als Ordens- und Krankenschwester, den Tod ins Leben zu holen in der Vielfalt der Spes-Viva-Gemeinschaft“. Und sie fügte hinzu: „Spes Viva bedeutet Würde des Menschen vom Anfang bis zum Ende, Frieden und Sicherheit, Raum für die Begegnung mit Gott und den Menschen.“ Barbara Lamker berichtete über vielfältige Initiativen, insbesondere von ehrenamtlicher Seite. Antje Heuer als Angehörige sagte, sie sei dankbar für die Geborgenheit in der schweren Zeit.
Der Festveranstaltung, die von einem Ensemble der Berliner Philharmoniker eindrucksvoll musikalisch begleitet wurde, war eine morgendliche Fachveranstaltung in der Ostercappelner Ludwig-Windhorst- Schule vorausgegangen, musikalisch umrahmt vom Spes Viva Chor. Gerda Graf, Ehrenvorsitzende des Deutschen Hospiz- und Palliativverbandes, ging zur Eröffnung fundiert auf das Thema „Spes Viva – für ein gutes Leben – für ein gutes Sterben“ ein. Kurzvorträge befassten sich mit den Möglichkeiten und Grenzen der interdisziplinären Arbeit auf der Palliativstation (Barbara Schällig), dem Umgang mit Menschen mit Demenz (Veronika Gemmeke) und mit der Frage, ob Kinder ans Sterbebett gehören (Marion Gövert)
In Nebenräumen der Schule wurde das ganzheitliche Konzept von Spes Viva vorgestellt. Die ambulanten Hospizdienste von Spes Viva für Erwachsene und für Kinder gaben Einblicke in verschiedene Trauerangebote. Genutzt wurde auch die Möglichkeit zur Besichtigung der vielfältigen Einrichtungen von Spes Viva vor Ort.
Seit der Gründung steht die Begleitung von Schwerstkranken und Sterbenden, Angehörigen und Trauernden im Mittelpunkt von Spes Viva und hat bis heute viele Facetten entwickelt: vom bundesweiten Modell einer integrierten Einrichtung in Krankenhäusern und Altenheimen bis hin zu Palliativstationen, dem Ambulanten Hospizdienst und dem Spes Viva Trauerland als Zentrum für trauernde Kinder und Jugendliche in Belm.