Kunstprojekt "Leben mit dem Tod" zum 5. Geburtstag

120 Tuben Acrylfarbe, 100 Keilrahmen, Pinsel, Schwämme, Bleistifte und Dekomaterialien: Es fehlte an nichts für eine große Malaktion im SPES VIVA Trauerland in Belm – schon gar nicht an Kreativität.

Ungefähr 35 Kinder und Jugendliche und 20 Erwachsene – Eltern wie Begleiter - beteiligten sich an dem Kunstprojekt, das im Oktober als Ausstellung im Forum am Dom in Osnabrück zu sehen sein wird.
2010 war das SPES VIVA Trauerland gegründet worden. Die Einrichtung begleitet Kinder und Familien in Trauersituationen. Derzeit gibt es vier Gruppen mit jeweils zehn Kindern und Jugendlichen. Zum fünfjährigen Bestehen der Einrichtung wurde nun das Kunstprojekt „Leben mit dem Tod“ gestartet. Dafür hatten die ehrenamtlichen Helfer sowie Leiterin Marion Gövert die notwendigen Kunstartikel besorgt – einschließlich Kittel, damit die Mädchen und Jungen ohne Rücksicht auf mögliche Farbkleckser auf ihrer Kleidung loslegen konnten.
„Über die Bilder soll ein bisschen was von dem, womit die Kinder und ihre Eltern sich im Trauerland beschäftigen, sichtbar werden. Es entsteht dann ein Eindruck, wie Familien mit dem Tod eines Angehörigen leben und die Trauer bewältigen“, berichtet Marion Gövert. So wählte ein Elfjähriger etwa für sein Bild den Titel „Die Palme des Lebens“. Die vierjährige Hanna und die dreijährige Sofia hatten ihren Werke zwar keinen Namen gegeben, schufen aber farbenfrohe Bilder, die sie mit vielen Dekomaterialien veredelten. Insgesamt sind so 70 Kunstwerke entstanden.
Ab dem 14. Oktober werden die Bilder im Forum am Dom für zwei Wochen präsentiert. Daneben wurde die Malaktion in zahlreichen Fotos festgehalten. Ermöglicht wurde diese besondere Auseinandersetzung mit den Trauererfahrungen durch die Unterstützung der Jugendstiftung des Landkreises Osnabrück.